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Kopfläuse – erkennen und behandeln

Wie sehen Kopfläuse aus? Wie behandelt man Kopfläuse richtig? In diesem Artikel erfahren Sie wie Sie Kopfläuse bzw. deren Nissen erkennen und wie sie Läuse bekämpfen können.

Kopfläuse – Unter warmen Mützen fühlen sie sich wohl

Es ist wieder so weit: Ein neuer Rundbrief an alle Eltern, indem darauf hingewiesen wird, dass ein Kind aus der Klasse oder der Kindergartengruppe Läuse hat. Kopfläuse in Gemeinschaftseinrichtungen sind und waren schon immer ein Thema. Sie tauchen regelmäßig in Kindertagesstätten, im Kindergarten oder in der Schule auf. Besonders in den Herbst – und Wintermonaten.

Solche Briefe sind zwar meist mit viel Arbeit und Vorsicht verbunden, doch Kopfläuse sind kein Grund zur Panik! Es ist keine Schande, eine Laus zu haben. Eine Schande ist es nur, nichts dagegen zu unternehmen! Immerhin kann es jeden treffen – das ist keine Frage des Typs, der Hygiene oder der Nationalität.

Kopfläuse kommen immer wieder vor. Auch bei den Menschen, die sich täglich die Haare waschen. Vor allem in der kalten Jahreszeit herrschen für die lästigen Schmarotzer optimale Nistmöglichkeiten, da Mützen und Schals für entsprechende Wärme sorgen. Die Übertragung erfolgt in erster Linie von Mensch zu Mensch. Die Parasiten wandern von Kopf zu Kopf. Läuse können weder springen noch fliegen. Enger Kontakt ist daher meistens der Übertragungsweg.

Stecken die Kinder beim Spielen ihre Köpfe zusammen, ist es für die Laus ein leichtes, von einem Kopf zum anderen zu springen. Hinzukommt, dass Mützen und Jacken in den Schulen und Kindergärten dicht beieinander hängen. Eine weitere Übertragungsmöglichkeit besteht durch die Kopfstützen in den Bussen, in denen sich Läuse für kurze Zeit aufhalten können.

Aufgrund dessen ist es sehr wichtig, dass wenn einer in der Familie Kopfläuse hat, die gesamte Familie, und zwar wirklich alle, die mit im Hause wohnen und enger Kontakt nicht ausgeschlossen werden kann, kontrolliert oder vorbeugend behandelt werden.

Grundsätzlich ist es aber so, dass häufiger kleine Kinder betroffen sind. Da diese oft einen engeren Kontakt haben und auch viel kuscheln. Ältere Geschwisterkinder sind weniger oft betroffen.

Neben der Familie sollte genau überlegt werden, mit wem das Kind sonst noch Kontakt hatte. Hatte es eine Spielverabredung? Dann sollten auch hier die Eltern informiert werden.

Kopfläuse kommen immer wieder vor. Auch bei den Menschen, die sich täglich die Haare waschen. Vor allem in der kalten Jahreszeit herrschen für die lästigen Schmarotzer optimale Nistmöglichkeiten, da Mützen und Schals für entsprechende Wärme sorgen.

Stecken die Kinder dann beim Spielen ihre Köpfe zusammen, ist es für die Laus ein leichtes, von einem Kopf zum anderen zu springen. Hinzukommt, dass Mützen und Jacken in den Schulen und Kindergärten dicht beieinander hängen und Läuse so ihr neues Opfer finden. Eine weitere Übertragungsmöglichkeit besteht durch die Kopfstützen in den Bussen, in denen sich Läuse für kurze Zeit aufhalten können.

Einen wirklich vorbeugenden Schutz gibt es nicht

Theoretisch kann es jeden treffen. Da ich aber nebenbei 13 Jahre aktiv Aromapraktikerin war, weiß ich, dass es ätherische Öle gibt, die Läuse nicht mögen. Dazu gehören unter anderem Teebaum, Geranie, Lavendel, Zedern oder auch Neemöl.

Ich empfehle aber allen Eltern öfter mal an den Köpfen der Kinder nachzuschauen. Insbesondere, wenn diese über Juckreiz klagen und sich auffallend oft am Kopf kratzen. Eine regelmäßige Kontrolle der Haare und der Kopfhaut ist die beste Vorbeugung. So ist eine Früherkennung möglich.

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Schulung 3

Belehrung nach §§34/35 IfSG für Kitas, Schulen, Heime und Ferienlager. Schulung 3 ist Pflicht für Sie, wenn Sie in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten, in der Sie überwiegend minderjährige Personen betreuen – z.B. Kindertagesstätten und Horte, allgemeinbildende und berufsbildende Schulen mit geschlossenen Schul- bzw. Klassenverbänden, Heime und Ferienlager.

Die durch das Kratzen hervorgerufenen Wunden können leicht durch Eitererreger und Hautpilze infiziert werden. Läuse selbst übertragen keine Krankheiten, verbreiten sich aber sehr leicht weiter. Das sind nur zwei der Gründe, warum Läusebefall nach dem Infektionsschutzgesetz der Meldepflicht unterliegt. In der Regel werden dann Elternbriefe und Flyer verteilt, sowie ein Aushang angebracht, um auf die Kopfläuse im Kindergarten oder in der Schule aufmerksam zu machen.

Oft schämen sich Eltern aber und wollen nicht zugeben, dass, das eigene Kind Läuse hat. Nicht selten werden die Kinder deshalb während der Behandlungszeit zur Schule oder in den Kindergarten geschickt. In dieser Zeit ist es für die Laus ein leichtest sich einen neuen „Wirt“ zu suchen und schon hat man eine regelrechte Plage, die nicht mehr einzudämmen ist.

Wenn wir daraus ein Geheimnis machen und heimlich am Wochenende behandeln, um das Kind am Montag wieder in die Schule zu schicken, steckt es sich wieder neu an oder verbreitet es selbst weiter. Ein echter Teufelskreis. Jeder kann Kopfläuse bekommen und keiner muss sich dafür schämen. Als Kindergarten- oder Schulleitung sollten Sie an die Offenheit der Eltern appellieren, dass wenn Kopfläuse festgestellt werden, dies in der Einrichtung gemeldet wird und Sie entsprechende Informationen an alle geben können.

Schulleitern*innen oder Kindergartenleiter*innen bleibt trotzdem manchmal nur noch der Anruf beim Gesundheitsamt.

Wie sehen Kopfläuse aus und wie erkennt man Läuse?

Die sechsbeinigen Läuseweibchen sind grau und bis zu drei Millimeter lang. Wenn sie sich mit Blut vollgesogen haben – alle zwei bis drei Stunden – erscheinen sie rötlich. Sie haben 6 Beine mit Haken-artigen Klauen, mit denen sie hervorragend krabbeln und sich am Haar festhalten können.

Wie bereits angedeutet, nehmen sie mehrmals täglich Blut auf. Mit den Mundwerkzeugen können sie stechen und saugen und bringen Speicheldrüsensekret in die dadurch entstehende Wunde. Das verursacht dann oft den Juckreiz. Es muss aber nicht immer jucken. Untersuchungen haben ergeben, dass weniger als eine von fünf Personen überhaupt Juckreiz verspürt.

Läuse bekommt man nur selten zu sehen. Was man findet und behandeln sollte, sind die Eier, die sogenannten Nissen. Diese schuppenähnlichen Gebilde sind ca. 0,8 Millimeter groß, weißlich bis gelblich glänzend. Im Gegensatz zu Schuppen sind sie allerdings klebrig und lassen sich nur schwer vom Haar lösen.

Die Laus klebt die Eier fest an das Haar, damit sie beim Waschen oder Kämmen nicht rausfallen. Sie kleben so fest, dass man sie nicht mal mit den Fingern vom Haar abstreifen kann. Das können 4-5 Eier an einer Stelle sein oder über den ganzen den Kopf verteilt.

Nach 8 bis 10 Tagen schlüpfen aus den Eiern dann die Larven. Der Deckel oben wird aufgestoßen und die Laus presst sich heraus. Zurück bleibt die leere Eihülle. Man kann aber nicht mit bloßem Auge erkennen, ob die Nisse noch voll ist oder ob die Laus schon geschlüpft ist. Die Baby-Läuse entwickeln sich innerhalb von 9-11 Tagen zu erwachsenen, geschlechtsreifen Läusen. Und das ganze fängt von vorne an. Befruchtete Läuseweibchen legen täglich bis zu 10 Eier. Innerhalb ihres 4-wöchigen Lebens können das bis zu 300 Eier werden.

Deshalb sollte man umgehend, nachdem eine Information aus der Einrichtung kommt, überprüfen, ob ein Befall beim eigenen Kind vorliegt.

Dass die Laus am liebsten ihre Eier im Nacken oder hinter den Ohren ablegt, ist meiner Erfahrung nach ein Gerücht. Die Laus läuft einfach querfeldein und klebt sie irgendwo hin.

Eins habe ich jedoch in den vielen Jahren festgestellt. Manche Läuse bevorzugen bestimmte Haarfarben. Die ganze Familie kann betroffen sein, nur die eine Person mit einer anderen Haarfarbe nicht.

Nahaufnahme eines Kinderkopfes mit Haaren auf denen Nissen zu sehen sind.

Wie behandelt man Kopfläuse?

Wenn der Verdacht auf Läuse besteht, sollte man umgehend täglich die Haare durchkämmen und nach Läusen bzw. nach den Nissen suchen.

Die optimale Behandlung besteht aus der Kombination, die lebenden Läuse mit einem zugelassenem Läusemittel abzutöten und zum anderen die an den Haaren klebenden Nissen zu entfernen.

Mit einem Kamm sucht man dann von vorne nach hinten – von links nach rechts den gesamten Kopf durch. Wenn es nur wenige Läuse sind und diese von der einen auf die andere Seite des Kopfes laufen, kann es passieren, dass man sie nicht gleich findet. Was man jedoch findet – sind die Nissen. Zusätzlich sollte man sich in der Apotheke ein spezielles Haarwaschmittel holen. Dieses erhalten Sie mit oder auch ohne ärztliche Verordnung. Anwendung und Einwirkzeiten sind von Mittel zu Mittel unterschiedlich. Halten Sie sich deshalb an die Packungsbeilage oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.

Was mache ich aber nun mit den Nissen? Die Läuse sterben und werden dann bei der Haarwäsche ausgespült. Da viele Produkte nur die lebenden Läuse abtöten, ist es unbedingt erforderlich eine Wiederholungsbehandlung nach 8-10 Tagen durchzuführen, damit neue Larven, die seit der ersten Behandlung noch geschlüpft sind, ebenfalls abgetötet werden. Um ganz sicherzugehen, sollte man nach der Erstbehandlung immer noch ein weiteres Mal das Haar von vorne bis hinten auf Nissen absuchen.

Nach der Behandlung löst sich jetzt der Kleber, mit dem die Nissen am Haar befestigt waren und die Nissen können mit einem Kamm rausbekommt werden. Angepriesen werden hier extra Läusekämme. Ich empfehle, mit einem normalen Kamm das Haar – von vorne nach hinten – von links nach rechts zu kämmen und nach Nissen zu suchen. Wenn man dann fündig wird, nimmt man entweder die Nisse zwischen 2 Finger und zieht sie vom Haar runter. Bei langen Haaren kann das sehr viel Zeit beanspruchen. Wenn viele Nissen an einem Haar kleben, kann man das auch abschneiden. So oder so kommen die Nissen dann in einen Müllsack zum Entsorgen.

Parallel zur Kopfbehandlung sollte man zusätzlich einmalig die Schlafanzüge, Bettwäsche, Kuscheltiere, die bei der Behandlung getragene Kleidung und die verwendeten Handtücher bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen. Sollte das nicht möglich sein, kann man diese Sachen in einem gut verschlossenen Plastiksack über drei Tage einfrieren. Ohne Nahrung ist die Laus spätestens nach 55 Stunden abgestorben.

Was ist mit gemeinsam benutzten Bürsten oder Kämmen? Man hat herausgefunden, dass es nur sehr selten zu einer Übertragung über diese Gegenstände kommt. Außerdem würde man die Läuse und die Nissen auch gut darauf erkennen können.

Gemeinsam benutzte Polstermöbel, Teppichböden oder Autositze können abgesaugt werden. Läuse würden sich da eh nicht wohlfühlen. Im Kindergarten oder in der Schule könnte man z.B. übers Wochenende die Heizung hochdrehen. Je wärmer es ist, desto schneller verhungern sie.

Die Verwendung von Insektizid-Sprays oder Desinfektionsmitteln ist nicht nur unnötig, sondern eher schädlich.

Kopfläuse im Kindergarten, in der Kita oder Schule – was kann man als Einrichtung tun?

Meine dringende Empfehlung ist es, den Eltern klar zu vermitteln, ab wann betroffene Kinder wieder in die Einrichtung kommen dürfen. Erst wenn keinen Nissen mehr zu sehen sind, kann eine weitere Übertragung ausgeschlossen werden. Bitten Sie also die Eltern, nach der Behandlung mit dem Läusemittel die Nissen herauszuziehen. Wenn der Befall frühzeitig festgestellt wird, ist die Behandlung auch nicht so zeitaufwendig.

Das ist zwar nicht mehr vom Gesetz her vorgeschrieben, aber sie als Einrichtung können in den Hygieneplänen ihre Bedingungen festlegen, wann die Kinder wieder zugelassen werden können. Das gilt nicht nur für Kopfläuse. Sensibilisieren Sie ihre Mütter und Väter also entsprechend.

Bärbel Oltmann
Hygieneinspektorin

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